Risikoklassen bei Fonds
Als Fondsanleger müssen Sie nicht viel wagen, um zu gewinnen. Klüger ist es, eine Balance zwischen Renditeziel und Risiko zu finden. Fonds stellen ein Erfolgsrezept dar. Vor allem für den bewussten Anleger, der im gesunden Rahmen profitieren möchte. Dabei unterstützen ihn Risikoklassen zur Orientierungshilfe. Welche Risikoklassen gibt es bei Fonds?
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Für jeden Fondsanleger gibt es eine passende Risikoklasse

Wie schätze ich als Anleger das Risiko eines Fonds richtig ein?
Die Klassen geben Auskunft zu den Risiken des einzelnen Investmentfonds. Und dienen dem Anleger bei der Einschätzung seiner Risikobereitschaft. Je höher die Risikoklasse, desto höher ist das Verlustrisiko. Ein hohes Verlustrisiko erfordert vom Anleger ein entsprechendes Maß an Erfahrung im Umgang mit Anlagegeschäften.
Vor der Suche nach geeigneten Fonds sollte ein Anleger folgende persönliche Ziele definiert haben:
- Kapitaleinsatz
- Renditeerwartung
- Anlagezeitraum
- Risikobereitschaft
Es gibt keine gesetzliche oder allgemein gültige Regelung von Fonds-Risikoklassen. Deren Anzahl oder Struktur wird frei festgelegt. Vier oder fünf Klassen sind bei Fonds allerdings üblich.

Für wen ist die Risikoklasse 1 bei Fonds geeignet?
Für sicherheitsorientierte Anleger.
Schärfegrad des Fonds-Rezepts: milde Brise.
Bei dieser Klasse stehen die Sicherheit der Anlage und die Substanzerhaltung im Vordergrund. Fonds der Risikoklasse 1 investieren vorwiegend in festverzinsliche Wertpapiere mit kurzen Laufzeiten oder Restlaufzeiten bis etwa einem Jahr. Kurzfristige geringe Kursschwankungen sind möglich, aber mittel- und langfristig gesehen, ist ein Kapitalverlust unwahrscheinlich. Diese Fonds eignen sich auch für kurzfristige Anlagezeiträume.
Beispiel für Risikoklasse 1 – Fonds:
- Geldmarktfonds
- geldmarktnahe Fonds

Für wen ist die Risikoklasse 2 bei Fonds geeignet?
Für konservative Anleger.
Schärfegrad des Fonds-Rezepts: feine Würze.
Investmentfonds der Risikoklasse 2 investieren überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere (Rentenfonds). Die Werte, in die investiert wird, können sich aber auch auf Wertpapiere in Fremdwährungen sowie auf kleinere Aktienbeimischungen erstrecken. Die Ertragschancen bestehen aus höherem Zinseinkommen und möglichen Währungsgewinnen. Dem stehen Kursrisiken aus Zins- und Währungsschwankungen sowie geringe Bonitätsrisiken gegenüber. Derartige Fonds eignen sich insbesondere für mittelfristige Anlagezeiträume.
Beispiel für Risikoklasse 2 – Fonds:
- Rentenfonds
- international anlegende Rentenfonds
- offene Immobilienfonds
- alle Fondsgruppen der Risikoklasse 1

Für wen ist die Risikoklasse 3 bei Fonds geeignet?
Für gewinnorientierte Anleger.
Schärfegrad des Fonds-Rezepts: herzhaft.
Die Fonds dieser Risikoklasse wollen höhere Renditen überwiegend aus Aktienmarkt-, Rentenmarkt- und Währungsgewinnen realisieren. Daraus folgen höhere Zinsrisiken aus Zins-, Währungs- und Aktienschwankungen und Bonitätsrisiken. Der Anlagezeitraum sollte längerfristig sein, um kurzfristige Wertverluste und Kursschwankungen am Markt ausgleichen zu können.
Beispiel für Risikoklasse 3 – Fonds:
- Internationale Rentenfonds mit Bonitätsrisiken
- substanzorientierte Fonds
- deutsche und internationale Aktienfonds
- alle Fondsgruppen der Risikoklassen 1 und 2

Für wen ist die Risikoklasse 4 bei Fonds geeignet?
Für risikobewusste Anleger.
Schärfegrad des Fonds-Rezepts: pikant und scharf.
Die Fonds der Risikoklasse 4 wollen eine hohe Rendite erzielen und sind daher überwiegend in Aktien und andere risikoreiche Wertpapiere investiert. Den hohen Ertragschancen aus Kurs- und Währungsgewinnen stehen die Kursrisiken aus Aktien-, Währungs- und Zinsschwankungen sowie Bonitätsrisiken gegenüber. Bei sehr risikoreich investierenden Fonds ist möglicherweise auch ein Totalverlust des investierten Kapitals möglich. Der Anlagezeitraum sollte langfristig gewählt werden, um kurzfristige Wertverluste ausgleichen zu können.
Beispiel für Risikoklasse 4 – Fonds:
- Regionen- und Branchenfonds
- Emerging Markets Fonds
- Nebenwerte
- Alle Fondsgruppen der Risikoklassen 1 bis 3
- Fonds der Risikoklasse 4 sind grundsätzlich nur als Depot-Beimischung zu empfehlen

Für wen ist die Risikoklasse 5 bei Fonds geeignet?
Für spekulative Anleger.
Schärfegrad des Fonds-Rezepts: feurig.
Bei der höchsten Risikoklasse sollen höchste Renditen erzielt werden, was durch Hedgefonds und hochspekulative Fonds realisiert werden soll, welche mittels Derivaten und Leerverkäufen agieren. Hier handelt es sich um spekulative Anlageprodukte, denen meist kein klassisches Grundgeschäft zugrunde liegt. Mittels rechnergestützter Spekulationsgeschäfte ergeben sich hier höchste Ertragschancen, die natürlich aber auch mit Totalverlust enden können.
Beispiel für Risikoklasse 5 – Fonds:
- Hedgefonds
- hochspekulative Fonds
Die Risikoklassen bei Fonds – das Fazit.
Die Risikobereitschaft sowie die Risikotragfähigkeit unterscheidet sich je nach der Persönlichkeit eines Anlegers stark. Ein Patentrezept, wie viel Risiken Sie eingehen dürfen, gibt es nicht. Im Zweifelsfall besser auf ein moderates Risiko setzen und mit einem attraktiven Fonds dennoch gute Renditen erzielen.